Zliakie und Trisomie 21 Eine besondere Herausforderung

Zöliakie und Trisomie 21: Eine besondere Herausforderung

22. Jul 2024

Zöliakie und Trisomie 21 sind zwei Bedingungen, die jeweils für sich genommen erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. Doch wenn beide zusammen auftreten, stellen sie eine besondere Herausforderung dar. In diesem Artikel beleuchten wir, was Zöliakie und Trisomie 21 sind, wie sie miteinander in Verbindung stehen und welche speziellen Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Was ist Zöliakie?

 

Zöliakie ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der der Verzehr von Gluten zu einer Entzündung und Schädigung der Dünndarmschleimhaut führt. Gluten ist ein Protein, das beispielsweise in den Getreidesorten Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste, aber auch in Urgetreide wie Einkorn und Emmer vorkommt. Gluten ist auch in vielen unserer industriell erzeugten Lebensmittel zu finden. Eine lebenslange, strikte glutenfreie Diät ist derzeit die einzige wirksame Behandlung. 

Die häufigsten Symptome von Zöliakie sind Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust und Nährstoffmangel. Oftmals klagen Betroffene aber auch über unspezifische Beschwerden, wie Müdigkeit und Erschöpfung oder Appetitlosigkeit. Da so viele Symptome in Frage kommen wird die Zöliakie auch als „Chamäleon der Medizin“ bezeichnet. Was die Sache nicht einfacher macht: es gibt auch nicht wenige Betroffene, die gar keine Symptome haben, die Krankheit wütet aber dennoch in ihrem Darm.

Was ist Trisomie 21?

 

Trisomie 21, auch bekannt als Down-Syndrom, ist eine genetische Störung, die durch das Vorhandensein eines zusätzlichen dritten Chromosoms 21 verursacht wird. Menschen mit Trisomie 21 haben charakteristische körperliche Merkmale und variierende Grade von kognitiven Beeinträchtigungen. Sie sind zudem anfälliger für verschiedene gesundheitliche Probleme, einschließlich Herzfehler, Hör- und Sehstörungen sowie Schilddrüsenerkrankungen.

Der Zusammenhang zwischen Zöliakie und Trisomie 21

 

Menschen mit bestimmten chromosomalen Veränderungen wie Trisomie 21 haben ein erhöhtes Risiko, an Zöliakie zu erkranken. Studien zeigen, dass die Prävalenz von Zöliakie bei Personen mit Down-Syndrom deutlich höher ist als in der Allgemeinbevölkerung. Die genauen Gründe hierfür sind noch nicht vollständig geklärt, aber es ist anzunehmen, dass genetische und immunologische Faktoren eine Rolle spielen.

Diagnosestellung

 

Die Diagnose von Zöliakie bei Menschen mit Trisomie 21 kann schwieriger sein als bei der Allgemeinbevölkerung. Die Symptome von Zöliakie können bei ihnen atypisch oder schwerer zu erkennen sein, da sie oft überlappt mit anderen gesundheitlichen Problemen, die häufig bei Trisomie 21 auftreten. Regelmäßige Untersuchungen und eine erhöhte Aufmerksamkeit der Eltern und Betreuer sind daher essenziell.

Ernährungsumstellung

 

Die Einhaltung einer strikten glutenfreien Diät kann für Menschen mit Trisomie 21 besonders herausfordernd sein. Kognitive Beeinträchtigungen können das Verständnis und die Akzeptanz der Diät erschweren. Es ist wichtig, dass Familien, Betreuer und Schulen gut informiert und in der Lage sind, eine unterstützende Umgebung zu schaffen. Regelmäßige Schulungen und Aufklärungsarbeit sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Bedeutung einer glutenfreien Ernährung verstehen und umsetzen können.

Unterstützung und Ressourcen

 

Bildung und Aufklärung

 

Aufklärung und Schulungen für Eltern, Betreuer und Lehrer sind von großer Bedeutung. Sie sollten über die Notwendigkeit und Umsetzung einer glutenfreien Diät informiert sein. Es gibt zahlreiche Organisationen und Selbsthilfegruppen, die hilfreiche Ressourcen und Unterstützung anbieten.

Auf der Seite der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft finden Sie Informationen dazu.

 

Soziale Unterstützung

 

Der Austausch mit anderen Familien, die ähnliche Erfahrungen machen, kann sehr unterstützend sein. Selbsthilfegruppen und Online-Communities bieten Plattformen für den Austausch von Tipps, Erfahrungen und emotionaler Unterstützung.

 

Fazit

 

Das gleichzeitige Vorhandensein von Zöliakie und Trisomie 21 stellt eine besondere Herausforderung dar, die jedoch mit der richtigen Unterstützung und Aufklärung bewältigt werden kann. Ein interdisziplinärer Ansatz, regelmäßige medizinische Betreuung und eine gut informierte Umgebung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Indem wir Verständnis und Unterstützung fördern, können wir dazu beitragen, dass Menschen mit Zöliakie und Trisomie 21 ein erfülltes und gesundes Leben führen.


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