Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und BFD für alle - Inklusiver Freiwilligendienst
20. Okt 2022Für viele junge Menschen stellt sich nach dem Schulabschluss die Frage: Und was jetzt? Viele entscheiden sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Auch Menschen, die schon im Berufsleben waren wollen sich manchmal neu orientieren und entscheiden sich für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) für alle ab 27 Jahren. Was viele nicht wissen ist aber, dass auch Menschen mit Behinderung ein FSJ/ BFD machen können. In diesem Artikel stellen wir euch einen jungen Mann mit Behinderung vor, der ein FSJ bei der Lebenshilfe in Tübingen gemacht hat.
Ihr findet direkt unter diesem Abschnitt auch ein Video über den jungen Mann, dass wir gemeinsam mit der Lebenshilfe Tübingen gedreht haben.
FSJ/ BFD für Menschen mit Behinderung
Maurice Donalies ist 19 Jahre alt. Er hat eine Sehbehinderung. Und er hat von August 2021 bis September 2022 sein FSJ bei den Offenen Hilfen der Lebenshilfe in Tübingen gemacht. „Warum sollte mich meine Sehbehinderung davon abhalten, einem normalen Beruf nachzugehen?“, sagt Maurice. Für ihn war nach seiner Fachhochschulreife klar, dass er den Sozialen Bereich auf jeden Fall ausprobieren möchte. Der Schritt zur Bewerbung bei der Lebenshilfe in Tübingen lag für ihn schnell auf der Hand. Jasmin Janke, seine Anleiterin, hat sich über die Bewerbung sehr gefreut. „Vor Maurice hatte sich noch nie ein Mensch mit Behinderung beworben. Wir finden das sehr schade. FSJ für alle ist das Motto. Es sollten sich viel mehr Menschen mit Behinderung bewerben“, so Jasmin Janke.
Freiwilliges Soziales Jahr /Bundesfreiwilligendienst bei der Lebenshilfe Baden-Württemberg
Jedes Jahr absolvieren rund 240 Jugendliche und junge Erwachsene ihr FSJ/ BFD beim Landesverband der Lebenshilfe Baden-Württemberg. Menschen mit Behinderung bewerben sich leider nur selten. Der Landesverband Baden-Württemberg macht sich dafür stark, dass viel mehr Menschen, so wie Maurice, diesen Weg gehen. Was ein FSJ/ BFD genau ist und wie es abläuft, erfährst du in diesem Blogbeitrag:
20. Okt 2022
FSJ und BFD: Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst – Darum geht es
Für viele junge Menschen steht nach dem Schulabschluss die große Frage im Raum: Was tun? In diesem Artikel erklären wir euch, worum es beim FSJ und BFD genau geht.
Maurice jedenfalls hat sein FSJ bei den Offenen Hilfen bei der Lebenshilfe Tübingen sehr viel Spaß gemacht. Er würde es jederzeit wieder machen. Wie genau sein FSJ ausgesehen hat und welchen Entschluss er durch das FSJ gefasst hat? Wenn ihr neugierig geworden seit, lest einfach weiter.
Menschen mit Behinderung machen ein Freiwilliges Soziales Jahr/ BFD
„Die Behinderung von Maurice spielt hier überhaupt keine Rolle. Ich habe Maurice einfach von Anfang an als Maurice kennengelernt und dementsprechend haben wir seinen Arbeitsplan gemacht. Wir haben geschaut wo sind seine Stärken, was will er selber auch machen, was sind seine Ziele, wo möchte er hin. Und daran haben wir dann seinen Arbeitsplan auch orientiert“, so Jasmin Janke. Genau diese Selbstverständlichkeit sollte überall auf dem Arbeitsmarkt herrschen. Denn Menschen mit Behinderung sind eine echte Bereicherung für jedes Team. Maurice jedenfalls fand sein Jahr bei den Offenen Hilfen in Tübingen sehr spannend. Aber was macht man bei den Offenen Hilfen eigentlich?
Maurice hat sich bewusst für die Offenen Hilfen entschieden. Dort werden unterschiedliche Freizeitaktivitäten angeboten. Für Menschen mit und ohne Behinderung. Zum Beispiel werden Ausflüge geplant, Kinobesuche, Freizeitparks oder auch Fernreisen. Die Tätigkeit bei den Offenen Hilfen sei sehr abwechslungsreich und werde nie wirklich langweilig. Außerdem könne er sehr selbstständig arbeiten und seine Ideen einbringen, so Maurice.
Für Maurice war die Erfahrung bei den Offenen Hilfen so prägend, dass er beschlossen hat, nach seinem FSJ Soziale Arbeit in Reutlingen zu studieren. Für Menschen mit Behinderung hat er folgenden Rat: „Für mich ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung ein FSJ machen, weil die Behinderung ihnen nicht im Weg stehen soll. Die Behinderung ist natürlich da, man kann sie nicht weglügen oder wegschweigen. Aber Menschen mit Behinderung sollten einfach gleichgestellt sein zu den Menschen ohne Behinderung.“ Das Thema Inklusion würden sich zwar viele auf die Fahnen schreiben, aber nur wenige Teilhabe für Menschen mit Behinderung auch wirklich umsetzen, so Maurice.
Wie sieht so ein FSJ/ BFD eigentlich aus? Was macht man da?
Während des Freiwilligen Sozialen Jahres besuchen die Freiwilligen mehrere Seminare. Die Themen sind breit gefächert. Von der Geschichte der Behinderung über Verschwörungstheorien, pädagogischen Basics bin hin zu Sinnesparcouren ist alles dabei. Die Seminare sollen für das Thema Menschen mit Behinderung sensibilisieren. Zudem haben die Freiwilligen so die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Auch Ausflüge wie zu einem Kompetenzseminar in Hamburg sind dabei. „Mir haben die Seminare sehr viel Spaß gemacht und ich konnte eine Menge Wissen mitnehmen“, so Maurice. Wie solche Seminare genau ablaufen? Das erfährst du hier.
Freiwilligendienst für alle. Das bedeutet gelebte Inklusion und Teilhabe für Menschen mit Behinderung. Also nur Mut. Die Lebenshilfen in Baden-Württemberg und der Landesverband freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung.
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